
Effektive Prävention
von islamistischem Extremismus
bei Jugendlichen
Die Ergebnisse unserer Projektarbeit:
In unserer Forschung haben wir 3 Interviews mit Expert:innen aus der Bewährungshilfe, offenen Jugendarbeit und Extremismusberatungsstellen geführt. Ergänzt wurde die Forschung durch eine Umfrage für Jugendliche zwischen 14 und 18. Die Ergebnisse werden im folgenden in thematischen Gruppen dargestellt.

ernsthaften Herausforderungen
-
Radikalisierung verschiebt sich immer mehr in den digitalen Raum und verläuft mit einer enormen Geschwindigkeit
-
individuelle und strukturelle Einflüsse auf Jugendliche begünstigen Radikalisierung
-
Stigmatisierung bietet einen großen Nährboden für extremistische Ideologien
daher wichtig
-
selektive Prävention vermeiden
-
thematische Zusammenfassung von extremistischen Ideologien in Präventionsformaten --> Stigmatisierung vermeiden
z.b. Islamismus und Rechtsextremismus -
Prävention ist auch ein entscheidender Bestandteil der Peergruppensensibilisierung, damit das Umfeld im Extremfall eingreifen kann!


zu thematisierende Schwerpunkte
-
Primärprävention: Menschenrechte, Miteinander, Vielfalt, Demokratie, Kultur,..
-
Funktionsweisen von Algorithmen und social Media erklären und mit kritischer Demokratiebildung verbinden
-
auf Dialog setzen
Präventionsgestaltung
-
so früh wie möglich - altersgerechte Formate, idealerweise ab 9 Jahren
-
interaktive, lebensnahe Methoden
-
Erlebnisse + Erfahrungen miteinbinden
-
kreative Ansätze: pädagogische Rollenspiele, gamifizierte Elemente, Storytelling,
-
Vortragende müssen entweder eine gute Beziehung zu den Jugendlichen haben oder ein hohes Identifikationspotenzial
-
Als Vortragsorte können Schulen auch mit Jugendzentren oder Vereinen ergänzt werden

In der folgenden Wordcloud sind zusammenfassend die am häufigsten genannten Begriffe aus den Interviews hervorgehoben :


Vorerfahrungen der Jugendlichen zu Präventionsformaten
-
2/3 der befragten Jugendlichen hatten schon Erfahrung mit Präventionsformaten, diese fanden fast immer in der Schule statt
-
Top Themen: Sucht, Mobbing, Sicherheit im Netz
tatsächliche Vorträge zu Radikalisierung und Gewalt hatten nur wenige -
Bei Prävention generell kamen reale Beispiele und Berichte am besten an
Berührungspunkte Extremismus
-
gespaltene Ansicht zum Wort Radikal: entweder es wird als das starke Vertreten einer Meinung verstanden oder mit der Gewaltanwendung zu Veränderung gleichgesetzt
-
mehr als 60% haben es schon mal erlebt, dass Religion als Rechtfertigung von Hass und Gewalt verwendet wurde, das meist im Internet
-
auch auf TikTok wurden von der großen Mehrheit schon Videos von religiösen Predigern mit auffällig extremen Ansichten gesehen
löste bei den meisten Unwohlsein, Wut und Verwirrung aus



Szenario 1: Rollenspielen und Diskussionen
Szenario 2: Expertenvortrag, endet mit einer Fragerunde
Szenario 3: Ein ehemaliger Betroffener erzählt von eigenen Erfahrungen
Unterrichtsvorzüge
-
Diskussionen, Meinungsäußerungen Gruppenarbeiten, Spiele und Quizze kommen am besten und nachhaltigsten an
-
das Szenario in dem ein ehemaliger Betroffener von seinen Erfahrungen berichtet, kommt als Präventionsformat am besten an
-
aktives mitmachen wird als eher wichtig betrachtet und Vortragsformate sollten am besten halbtägig sein
Abschließend wurden zentrale Handlungsfelder identifiziert, aus denen sich sowohl kurzfristige als auch langfristige Handlungsempfehlungen ableiten lassen. Diese können der Landespolizeidirektion Tirol als fundierte Grundlage dienen, um ihre Präventionsstrategien gezielt weiterzuentwickeln und zukunftsorientiert zu optimieren:
